In der Podcast-Episode „Handwerksorganisationen im Wandel“ tauchen wir tief in die Veränderungen ein, denen Handwerksorganisationen gegenüberstehen. Von der Gewinnung junger Meister über moderne Formate wie Gründergrillen bis hin zur Generation Z im Handwerk – wir beleuchten die vielfältigen Aspekte, die die Zukunft der Handwerksbranche prägen. Begleiten Sie uns auf dieser Reise, während wir mit Experten diskutieren und Einblicke in die Bedeutung von Netzwerken und Mentoring für die nächste Generation von Handwerkern gewinnen. Dieser Artikel ergänzt und vertieft die Gespräche und Erkenntnisse, die in der Podcast-Episode präsentiert werden.
Viele Innungen kämpfen mit sinkenden Mitgliederzahlen und Überalterung. Die Strukturen sind oft historisch gewachsen, doch der Alltag im Handwerk hat sich verändert. Heute erwarten junge Unternehmer mehr als nur Verwaltung und Pflichtveranstaltungen. Sie suchen Austausch, Unterstützung und konkrete Mehrwerte für ihren Betrieb. Die Innung ist und bleibt die einzige Interessenvertretung, die du als Handwerksunternehmer wirklich mitgestalten kannst. Gerade deshalb ist es wichtig, dass frische Ideen und neue Gesichter die Arbeit prägen.
Die Innung ist die einzige Interessenvertretung, die wir haben. Nutze sie und gestalte sie mit!
Stefan Bohlken
Ein zentrales Problem vieler Innungen ist das fehlende Onboarding für neue Mitglieder. Wer als junger Meister erstmals zu einer Versammlung kommt, fühlt sich oft wie ein Fremdkörper unter alten Hasen. Das führt dazu, dass viele nach ein, zwei Versuchen wieder fernbleiben. Hier braucht es gezielte Willkommenskultur, Patenschaften und Formate, die den Einstieg erleichtern. Denn ohne Nachwuchs stirbt jede Gemeinschaft – und damit auch das Wissen und die Interessenvertretung des Handwerks.
Du hast als junger Handwerksmeister oft keinen Ansprechpartner – such dir Gleichgesinnte und bring dich aktiv ein.
Stefan Bohlken
Klassische Sitzungen locken kaum noch junge Unternehmer an. Viel attraktiver sind offene, lockere Formate wie das Gründergrillen oder Barcamps. Hier treffen sich Gleichgesinnte, tauschen Erfahrungen aus und knüpfen wertvolle Kontakte. Solche Veranstaltungen machen Lust auf Unternehmertum und zeigen, dass Innungsarbeit mehr sein kann als Formalien und Protokolle. Sie bieten Raum für echte Probleme und Lösungen aus dem Alltag – und schaffen Gemeinschaft, die trägt.
Macht die Innung jünger und geht dahin. Weil keiner möchte letztendlich, dass das sein Handwerk stirbt.
Stefan Bohlken
Die junge Generation ist digital unterwegs. Warum also nicht auch die Innungsarbeit digitalisieren? Ob WhatsApp-Gruppen, Discord-Server oder hybride Veranstaltungen – digitale Tools ermöglichen schnellen Austausch, unkomplizierte Hilfe und flexible Vernetzung über die eigene Region hinaus. So können auch vielbeschäftigte Chefs mit wenig Zeit von der Gemeinschaft profitieren, Fragen stellen und sich Rat holen, wann es passt. Wichtig bleibt dabei: Die Mischung aus persönlichem Treffen und digitalem Austausch macht den Unterschied.
Eine starke Gemeinschaft lebt vom Austausch auf Augenhöhe. In einer guten Innung lernt der kleine Betrieb vom großen und umgekehrt. Es geht nicht um Hierarchien, sondern um gegenseitige Unterstützung, Erfahrungsaustausch und das gemeinsame Lösen von Problemen. Doch Achtung: Gruppen können auch negativ wirken, wenn sie von Nörglern dominiert werden. Deshalb braucht es eine offene, konstruktive Atmosphäre und Formate, die Vielfalt und Kreativität fördern.
Der Generationenwechsel im Handwerk ist in vollem Gange. Damit dein Betrieb und das gesamte Gewerk eine Zukunft haben, braucht es junge Unternehmer, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Das heißt: Nicht nur meckern, sondern aktiv mitgestalten, neue Ideen einbringen und die Innung fit für die nächsten Jahre machen. Wer sich einbringt, profitiert doppelt – durch Netzwerk, Wissen und die Möglichkeit, das eigene Umfeld aktiv zu prägen.
Wenn in den Innungen alte graue Männer sind, die knatterig gucken, dann geht dahin ihr Jungen und sägt an deren Stühlen und schubst sie darunter.
Stefan Bohlken
In dieser Podcast-Episode diskutierten Achim Maisenbacher, Bastian Strauss und Stefan Bulken die Rolle und Zukunft der Handwerksorganisationen wie Innungen und Kammern. Sie sprachen über Herausforderungen beim Generationenwechsel, fehlendes Onboarding für junge Handwerker und die Notwendigkeit, neue Formate wie Gründergrillen und digitale Communities zu schaffen. Der Gast-Tipp lautet: Sei aktiv in deiner Innung, bring frische Ideen ein und vernetze dich mit anderen, um die Zukunft des Handwerks mitzugestalten.
Das Rückgrat des Handwerks ist die Innung – vorausgesetzt, sie wandelt sich und bleibt offen für neue Ideen. Junge Unternehmer brauchen Mehrwerte, digitale Angebote und eine unterstützende Gemeinschaft. Indem du dich engagierst, stärkst du nicht nur dein Netzwerk, sondern sicherst auch die Zukunft des Handwerks. Also: Geh auf deine Innung zu, bring frische Ideen ein und vernetze dich – nur so gestaltest du die Zukunft deines Handwerks aktiv mit!
Hör dir unbedingt die Podcast-Episode mit Achim Maisenbacher, Basti Strauß und Stefan Bohlken an und teile sie, wenn sie dir gefallen hat!
Antwort: Handwerksorganisationen wie Innungen und Kammern übernehmen wichtige Aufgaben in der Vertretung der Handwerkerinteressen, der Förderung von Qualitätsstandards und der Aus- und Weiterbildung.
Antwort: Der Generationenwechsel im Handwerk kann durch fehlende Nachfolger, unterschiedliche Arbeitsweisen und Wertvorstellungen der Generationen sowie unklare Übergabeprozesse erschwert werden.
Antwort: Das Gründergrillen ist ein Format, bei dem junge Handwerker und Gründer sich in informellem Rahmen austauschen, vernetzen und voneinander lernen können, um den Einstieg ins Handwerk zu erleichtern.
Antwort: Netzwerke und Mentoring bieten jungen Handwerkern die Möglichkeit, von erfahrenen Kollegen zu lernen, Kontakte zu knüpfen, Unterstützung bei beruflichen Herausforderungen zu erhalten und dadurch ihre Karriere voranzutreiben.
Antwort: Das Bau-Barcamp ist ein Veranstaltungsformat, das den informellen Austausch, die Vernetzung und die Diskussion aktueller Themen im Handwerk ermöglicht. Es soll dazu beitragen, die Innovationskraft und Zusammenarbeit im Handwerk zu stärken.