In der Podcast-Episode „Engpässe im Handwerksbetrieb“ tauchen wir tief in die Herausforderungen ein, denen Handwerksbetriebe gegenüberstehen. Von der Identifizierung und Überwindung von Engpässen bis hin zur Entwicklung von Führungskompetenzen als Schlüssel zum Wachstum – wir beleuchten die vielschichtigen Aspekte, die den Erfolg von Handwerksunternehmen beeinflussen. Begleiten Sie uns auf dieser Reise, während wir Blockaden und Engpässe analysieren, um praxisnahe Lösungen zu präsentieren. Dieser Artikel ergänzt und vertieft die Diskussionen und Erkenntnisse, die in der Podcast-Episode präsentiert werden.
Im Handwerk ist der Begriff Engpass mehr als nur ein Schlagwort: Er beschreibt den Punkt, an dem dein Betrieb ins Stocken gerät. Das kann ein offensichtliches Problem sein, wie fehlende Fachkräfte oder zu wenig Aufträge. Oft steckt der Engpass aber tiefer – etwa in der Organisation, der Kommunikation oder in alten Denkmustern. Wichtig zu verstehen: Jeder Betrieb hat immer mindestens einen Engpass. Sobald du einen löst, taucht der nächste auf. Entscheidend ist, dass du nicht nur die Symptome bekämpfst, sondern die eigentliche Ursache findest.
Du erkennst deinen Engpass oft erst, wenn jemand von außen kritisch nachfragt und dich dazu bringt, tiefer zu graben.
Achim Maisenbacher
Viele Handwerkschefs glauben, sie kennen die Schwachstellen ihres Betriebs. Doch in der Praxis zeigt sich: Der wahre Engpass bleibt oft verborgen, weil man sich an Routinen gewöhnt hat oder sich auf Nebenschauplätzen verliert. Ein häufiger Fehler ist, dass man an den falschen Stellschrauben dreht – etwa an der Website bastelt, statt die eigentliche Blockade im Team oder in der Führung anzugehen. Hier hilft der Blick von außen: Ein Coach, ein erfahrener Kollege oder der Austausch mit anderen Unternehmern kann helfen, blinde Flecken aufzudecken und den wahren Flaschenhals zu identifizieren.
Gerade in Betrieben mit mehreren Mitarbeitenden zeigt sich immer wieder: Führung ist der Engpass, der das Wachstum am stärksten bremst. Viele Chefs sind fachlich top, aber Führung ist nur zu einem kleinen Teil angeboren – den Rest musst du dir aneignen. In der Meisterschule wird das Thema oft nur gestreift, im Alltag bleibt wenig Zeit für gezielte Entwicklung. Doch ohne klare Führung, regelmäßige Teamgespräche und definierte Erwartungen bleibt das Potenzial deines Betriebs auf der Strecke.
Führungskompetenz ist der Engpass, den ich in Handwerksbetrieben am häufigsten sehe – und den du aktiv entwickeln musst.
Kathrin Post-Isenberg
Allein kommst du selten auf die Wurzel deines Engpasses. Es braucht Reflexion – am besten im Austausch mit anderen. Das kann ein Unternehmernetzwerk, ein regelmäßiger Stammtisch oder ein externer Berater sein. Wichtig ist, dass du bereit bist, dich zu öffnen und auch kritische Fragen zuzulassen. Nur so kommst du vom „Symptombasteln“ zur echten Ursachenforschung. Wer sich regelmäßig Feedback holt und die eigene Situation mit anderen vergleicht, erkennt schneller, wo der Schuh wirklich drückt.
Wenn du das Gefühl hast, seit Jahren auf der Stelle zu treten, ist das ein starkes Signal für einen Engpass.
Achim Maisenbacher
Zeit ist im Handwerk die knappste Ressource. Viele Chefs verbringen Stunden mit Aufgaben, die nicht wirklich weiterbringen. Der eigentliche Engpass ist oft, dass du dich im Tagesgeschäft verlierst und keine Zeit für strategische Themen hast. Hier hilft es, Aufgaben zu delegieren, Prozesse zu vereinfachen und konsequent Prioritäten zu setzen. Überlege dir regelmäßig: Was bringt meinen Betrieb wirklich voran – und was hält mich nur beschäftigt?
Die begrenzte Ressource Zeit ist eigentlich der krasseste Engpass – und wir verbringen so viel davon mit Nebensächlichkeiten.
Kathrin Post-Isenberg
Nicht nur im eigenen Betrieb, auch in den Strukturen des Handwerks – etwa bei Innungen, Kammern oder Verbänden – gibt es Engpässe. Oft sind es veraltete Strukturen, Konkurrenzdenken oder fehlende Innovationsbereitschaft, die Veränderungen ausbremsen. Für dich als Unternehmer heißt das: Hinterfrage regelmäßig, welche externen Rahmenbedingungen dich unterstützen – und wo sie dich vielleicht sogar ausbremsen. Suche gezielt nach Netzwerken, die dich und deinen Betrieb wirklich weiterbringen, statt dich in alten Mustern zu halten.
Engpässe im Handwerksbetrieb sind unvermeidlich, aber entscheidend ist ihre rechtzeitige Erkennung und gezielte Bewältigung. Oft liegt der wahre Flaschenhals tiefer als gedacht – sei es in der Führungskompetenz, der Reflexionsfähigkeit oder im effektiven Zeitmanagement. Regelmäßiger Austausch, Feedback einholen und Offenheit für Veränderungen bilden die Grundlage, um Blockaden zu lösen und den Betrieb nachhaltig weiterzuentwickeln.
Höre unbedingt die Podcast-Episode mit Achim Maisenbacher und Kathrin Post-Isenberg an, um weitere Einblicke in das Thema Engpässe zu erhalten. Teile die Episode gerne mit Kollegen, wenn sie dir gefallen hat!
Der Take-Away aus dieser Episode von Bauimpulse betont die Wichtigkeit, Engpässe zu erkennen und anzugehen, insbesondere im Hinblick auf Führungskompetenz, Reflexion und Austausch. Praktische Hinweise werden gegeben, um eigene Engpässe zu identifizieren und zu überwinden.
Handlungsaufruf: Nutze die Erkenntnisse aus dieser Episode, reflektiere deine eigenen Engpässe, hol dir Feedback von anderen und sei offen für Veränderungen, um die Entwicklung deines Handwerksbetriebs voranzutreiben.
Typische Engpässe im Handwerksunternehmen können beispielsweise unzureichende Mitarbeiterqualifikationen, ineffiziente Arbeitsabläufe, mangelnde Ressourcenplanung oder unklare Kommunikationsstrukturen sein.
Engpässe im Handwerk werden oft nicht erkannt, weil sie schleichend entstehen, sich allmählich verstärken und von den Verantwortlichen nicht ausreichend hinterfragt werden.
Führungskompetenz spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Engpässen, da gute Führungskräfte in der Lage sind, Engpässe frühzeitig zu erkennen, anzugehen und das Team zur Lösungsfindung zu motivieren.
Eigene Engpässe im Handwerksunternehmen können durch regelmäßige Reflexion, offenen Austausch mit Mitarbeitern und Kunden sowie durch die Fähigkeit zur Selbstkritik erkannt und angegangen werden.